soziale Dienstleistungen

Fall 105

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DOWAS ist ein gemeinnütziges
soziales Non-Profit-Unternehmen

Seniorenehepaar vor Suizid
Das Seniorenehepaar hat alles verloren: Alterssicherung, Beruf, Gesundheit.

Konkret befragt: "Kennen Sie jemanden, der sich umbringen will?" antwortet der alte Herr: "Ja, meine Frau und ich!"

In Gesprächen wird klar, dass konkrete Pläne vorliegen, um das Leben zu beenden und erste Vorbereitungen dazu unternommen wurden. Die aktuellen Probleme werden als unaushaltbar und unlösbar gesehen.

Die Eheleute betrieben einen Handwerksbetrieb, wobei die Frau alles Bürokratische erledigte und ihr Mann der Handwerker war. Dann erkrankte sie unbemerkt an Demenz. Rechnungen wurden nicht bezahlt, eigene Forderungen nicht beigetrieben. Ins Wanken gebracht wurden sie angeblich durch betrügerische Beraterum die angesparte Alterssicherheit gebracht, wie berichtet wurde. Der Betrieb wurde zwangsversteigert, aktuell haben sie nicht einmal Sozialleistungen beantragt, sind finanziell am Ende. Strom wurde abgestellt, Telefon stillgelegt. Krankenversicherung besteht nicht mehr. Ladung vors Gericht wegen Ausbleiben der Pflegeversicherungsbeiträge. Von 3 Kindern kümmern sich nur 2 Töchter, die können die Probleme aber auch nicht annähernd lösen.

DOWAS interveniert sofort, indem glaubhaft versichert wird, dass Probleme lösbar sind und die Eheleute Lebensfreude wieder erlagen werden. Es werden zeitnah Termine vereinbart. Primär wird Vertrauen aufgebaut und Hoffnung gegeben.

Dann erst werden Probleme gelöst:
• Krankenversicherung wird wieder hergestellt
• Sozialleistungen (Grundsicherung SGB XII) werden beantragt
• Strom wird wieder geliefert
• Telefon wird erneuert
• Gläubiger werden ruhig gestellt (Keine Gerichts-Bescheide oder "üble" Inkasso-Briefe mehr)
• Gerichtsverfahren wird betreut (DOWAS wird als Vertreter voll anerkannt) mit maximal positivem Ausgang.

Der geplante Suizid konnte nachhaltig abgewendet werden. Lebensfreude konnte zurückkehren.

Allerdings tragisch:
Als nach ca. 1/2 - 1 Jahr teilw. sehr enger Betreuung die Probleme gelöst waren und Lebensfreude zurückkehrte, wurde beim Mann eine tödliche Diagnose festgestellt, an der er ca. 3/4 Jahr später starb. So kam bei ihm der Aspekt der palliativen Betreuung hinzu. Die Frau hat ihren Mann überlebt und wurde nach dem Tod des Mannes von den beiden Töchtern weiter betreut, die inzwischen immer aktiver wurden und insb. die pflegerische Betreuung zusammen mit einem Pflegedienst sicherstellten.

Eine besondere Herausforderung war hier, dass die Eheleute zunächst kaum Vertrauen entgegen bringen konnten, da sie schon zu oft enttäuscht wurden. Ohne Unterschrift unter eine Vollmacht, die lange verwehrt wurde, kann aber nicht gegenüber Dritten gearbeitet werden.
Außerdem war die Frau sehr ablehnend gegen jede Diagnostik oder med. Betreuung eingestellt, es war extrem schwierig, einen Pflegedienst einzubinden. Hier wurde von Anfang an sehr eng mit den Töchtern kooperiert, die sukzessive fordernd eingebunden wurden.

Schön war das sehr gute Feedback, das insb. vom Mann gegeben wurde. Er war einige Male tief gerührt von der Menschlichkeit und Liebe, die er jezt noch erfahren durfte und insb. von seinem Sohn nie kannte. Ihm und seiner Frau konnten bei aller Tragik noch ein Sommer ohne die psychische Last des "gescheiterten Lebens" geschenkt werden, für diese Zeit waren beide sichtlich dankbar.
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