Unfall im Kindergarten
Kind nach Sturz schwer verletzt. Wunde nur geschminkt. Kindergarten bildet Kinder zum Sanitäter aus.
Im Kindergarten ist Johannes schwer gestürzt. Er kann sich nicht mehr bewegen. Nur weinen will er nicht so richtig, er kichert lieber. Seine Verletzung ist nämlich nicht echt, sondern nur geschminkt.
Die 'Profis' vom Schmink- und Mimtrupp des Jugendrotkreuzes Würselen waren hier tätig. In Zusammenarbeit mit weiteren örtlichen Sponsoren (DOWAS und Rechtsanwalt Fink) und der DRK Ortsgruppe konnte ein Vormittag unter das Motto 'Erste Hilfe im Kindergarten' gestellt werden. Die Kinder lernten spielerisch, dass z. B. herumliegendes Spielzeug eine Gefahrenquelle ist und dass man besser auf Anordnungen der Erzieherinnen hört.
Wenn es trotzdem zu einem Unfall kommt, bewähren sich schon die Jüngsten als verständliche Notfallmelder und einfühlsame Betreuer.
Beim Anlegen des EKG hilft DRK-Helferin Kerstin gerne, und wenn der Verband nicht hält, weiß die Kita-Erzieherin Rat.
Schließlich will noch jeder eine eigene Verletzung erhalten. JRK Schminkerin Heike kann jeden Wunsch erfüllen, ob Splitterverletzung oder Abschürfung, Knochenbruch oder Brandwunde.
Wenn dann später mal eine Wunde echt blutet, ist das nur noch hald so schlimm.
Die Kinder lernen Vakuummatratze, EKG und Halskrausen kennen, dadurch verlieren diese bei einem wirklichen Notfalleinsatz ihren Schrecken.
Einer Illusion geben sich alle Beteiligten aber nicht hin:
Den Bewegungsdrang und das unbeschwerte Toben kann auch die vermittelte Einsicht nicht bremsen. Die Erinnerung an diesen Vormittag kommt dann erst, wenn eine reale Wunde entstanden ist. Die kann aber dann immerhin 'Kinder-professionell' versorgt werden.
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